In der Einladung hieß es: „Heute möchten wir Sie recht herzlich einladen, mit uns die Zuckerfabrik in Lage zu besuchen. Es ist sicherlich ein Erlebnis zu sehen, wo die vielen „Rübenlaster“, die momentan auf unseren Straßen unterwegs sind, ihre Ladung abliefern und wie die Zuckerrüben verarbeitet werden.“ Genau dieses konnten die Teilnehmer der Veranstaltung erfahren.
Bildprojektionen, Referat/Diskussionen und Besichtigung der Fabrik an der „Heidensche Straße“ in der Lagenser Innenstadt wurden den Erwartungen vollauf gerecht.
Es fahren kaum noch Traktoren mit ein oder zwei Anhängern durch die Gegend und blockieren den Straßenverkehr. Vielmehr sind es heute Lastzüge mit bis zu 40 Tonnen Zuckerrüben, die den Transport viel umwelt- und „verkehrs“-freundlicher“ bewerkstelligen.
Die Anlieferung und die Verarbeitung sind minutiös vorgeplant und finden in der Kampagne (ca. 3 Monate im Herbst/Winter eines jeden Jahres) rund um die Uhr statt. Bemerkenswert: Es können pro Tag bis zu 7.500 t Rüben verarbeitet werden.
Herr Dr. Hans Coenen, pensionierter leitender Angestellter der Zuckerfabrik, berichtete ausführlich, mit enormem Fachwissen und viel Geduld über Produktion und Vermarktung des Produktes, von dem jeder Bundesbürger pro Jahr ca. 30 kg verbraucht. Im Haushalt selbst oder in den gekauften Fertigprodukten.
Zur Firmengeschichte selbst teilte Herr Dr. Coenen mit:
„Das Traditionsunternehmen Pfeifer & Langen wurde 1870 gegründet. Bald danach entwickelte sich der rheinische Raum zu einem Zentrum der modernen Zuckerrübenwirtschaft. In der jüngsten Vergangenheit hat Pfeifer & Langen seine Marktposition durch den Erwerb von Zuckerunternehmen im Rheinland und in Westfalen und durch die Aufnahme neuer Produktionen ausgebaut. Nach der Wiedervereinigung erwarb das Unternehmen 1990 durch die Tochtergesellschaft Diamant-Zucker KG Anteile an ostdeutschen Zuckergesellschaften. 1993 ging in Könnern/Sachsen-Anhalt eine der modernsten Zuckerfabriken Europas in Betrieb. Im Westen besitzt Pfeifer & Langen vier Zuckerfabriken in Appeldorn, Elsdorf, Euskirchen und Lage. Darüber hinaus wurden Beteiligungen an Zuckergesellschaften in Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Kroatien, Italien und der Ukraine erworben. Im Jahr 2006 konnte außerdem die Aktienmehrheit an der Zuckerfabrik Jülich AG erstanden werden. Ende 2006 wurde die Diamant Zucker KG mit der Muttergesellschaft Pfeifer & Langen zusammengeführt. Die Anpassung der Produktionskapazitäten an die neue Zuckermarktordnung erforderte zudem die Einstellung der Rübenverarbeitung im Werk Elsdorf nach Abschluss der Kampagne 2006.“