CDU-Stadtverband Enger

Philip Kleineberg will in den Düsseldorfer Landtag

Die CDU-Mitgliederversammlung bringt Veränderung: Unter anderem gibt es einen Wechsel an der Spitze des Engeraner Stadtverbandes.

Die größte Überraschung hielt der just vor einer Stunde neu gewählte Stadtverbandsvorsitzende in seiner Abschlussrede: "Ich werfe meinen Hut für die Landtagswahl 2022 in den Ring", sagte Philip Kleineberg. Langanhaltender Applaus der CDU Enger bei der Mitgliederversammlung in der Aula des Widukind-Gymnasiums bestätigten ihm, dass die Anwesenden seine Entscheidung goutieren. Und schon vorher hatten sie ihm bei der Wahl zu ihrem Vorsitzenden mit 25 von 25 möglichen Stimmen ihr Vertrauen ausgesprochen.

Das hat mich sehr gefreut und dafür bin ich besonders dankbar", sagt Kleineberg, der im September 2020 die Bürgermeister-Stichwahl gegen den Amtsinhaber Thomas Meyer verloren hatte. "Schon da hatte ich viel Zuspruch und die Aufforderung, für den Landtag zu kandidieren." Doch Kleineberg habe zunächst etwas Zeit benötigt und gesagt: "Och, ich weiß nicht."

Jetzt weiß er. Am Vorabend habe er den Kreisverband darüber informiert, im Bezirk Herford 1 mit den Städten Enger, Spenge, Herford und Hiddenhausen antreten zu wollen. "Ich habe eine Riesenfreude daran gefunden, Menschen Politik und unsere Themen nahe zu bringen." Zudem sieht er seine Partei "auf einem guten Weg". Die Kandidatenkür im Kreis wird im Oktober sein. Die Stimmung in Enger und den drei anderen Kommunen sei für die CDU positiv. Zudem will er "den Erfolg aus einer hoffentlich für uns gut verlaufenden Bundestagswahl im September" dann gern auch mitnehmen. "Idealerweise mit Joachim Ebmeyer, der bei der Bundestagswahl antritt, im Tandem." Kleineberg ergänzte: "Ich traue mir zu, Brücken zu bauen und Menschen zusammen zu bringen. Und im Falle einer Wahl bleibe ich Enger verbunden."

Und so definierte er auch für die CDU Enger Ziele: "Ich möchte das Tempo, das wir vorgelegt haben, beibehalten. Und ich möchte, dass die CDU weiter in der Mitte der Gesellschaft unterwegs ist." Vom Tag der Mitgliederversammlung an sei der Wahlkampf eröffnet. Kleineberg gab ein klares Bekenntnis: "Ich glaube auch, dass Armin Laschet der bessere Kanzlerkandidat ist als Markus Söder."

Kleineberg löst in Enger seinen Vorgänger René Siekmann ab. Der sagte: "Nach sechs Jahren muss mal Schluss sein." Und: "Nach dieser Zeit und den zwei Wahlkämpfen gehe ich aber mit einem weinenden und auch mit einem lachenden Auge: Denn ich darf einen finanziell gesunden Stadtverband, in dem es keine Querelen gibt, übergeben. Ich danke euch allen."

Sein Nachfolger bezeichnete René Siekmann als "Mastermind"; als den Denker im Hintergrund. Und er schätze sich froh und glücklich, dass René Siekmann in seiner Eigenschaft als Fraktionsvorsitzender im Engeraner Rat automatisch im Stadtverband mitwirke.

Die Wahlen hatte Joachim Ebmeyer geleitet. Neben dem neuen Stadtverbandsvorsitzenden verkündete er auch die Namen der beiden Stellvertreter: Jeweils 24 von 25 Stimmen bekamen Simone Evke de Groot und Ronald Aßbrock. Das Amt des Schriftführers bekleidet Frank Jaksties, Mitgliederbeauftragter ist Gerhard Tiemann. Als Beisitzer sind Stefan Böske, Joachim Ebmeyer und neu Jörn Hasenpusch und Doris Uppenbrock im Vorstand. Über Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit zur CDU als aktive Mitglieder und auch als Ratsmitglieder dürfen sich Udo Theil, Werner Busemann, Christian Brinkmann, Detlev Göhner, Marcel Leeferink und Michael Dieck freuen.

Auf den Wahlkampf stimmte Bundestagskandidat Joachim Ebmeyer die Mitglieder mit seiner Rede ein, "denn es sind nur noch gut 100 Tage bis zur Bundestagswahl".